1. Mai: Für Solidarität untereinander und mehr Lohn für Sorgearbeit

01.05.2020

Der 1. Mai ist als Tag der Arbeit fest verankert in unserer Ideengeschichte und historisch erwachsen aus der weltweiten Arbeiterbewegung. Anlässlich des diesjährigen Feiertags gibt der Präsident der Arbeiterwohlfahrt, Wilhelm Schmidt, folgende Erklärung ab:

„Wir haben in unserer 100-jährigen Geschichte als Wohlfahrtsverband gelernt, in Krisen das Miteinander zu fördern und Mut zu entwickeln für die Zeit danach. Es sind diese Solidarität und unsere gefestigten Sozialstaatsstrukturen, die uns nicht nur jetzt helfen, die Krise abzufedern, sondern die uns auch in Zukunft ermöglichen, als aktive Gemeinschaft aus ihr hervorzugehen. „Gemeinsam sind wir stark“ ‑ das ist der alte Leitspruch der Arbeiterbewegung. Der muss jetzt und mehr denn je mit Leben erfüllt werden, in der örtlichen Gemeinschaft genauso wie im Land und in Europa.

Es sind unsere Vereine, Organisationen, Verbände und Bürgerinitiativen, die den Kitt unserer Gesellschaft bilden. Die Corona-Krise muss genutzt werden, um Gemeinschaft zu stabilisieren. Auch in den Strukturen des Sozialstaats gibt es Mängel, die abgestellt werden müssen. Viel zu oft wird erfolgreiche soziale Arbeit zeitlich beschränkt, obwohl es gerade die Sicherheit der Kontinuität im Sozialraum braucht. Das Wegbrechen von „freiwilligen“ Aufgaben und Einrichtungen der Sozial-, Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im kommunalen Raum wäre für viele hilfebedürftige Menschen fatal und muss trotz drohender Finanzprobleme der Kommunen verhindert werden. Auch die letzten „Marktwirtschaftler“ müssen wissen, was wir in der sozialen Arbeit längst leben: Ohne Gemeinschaft und ohne die Fürsorge der lebendigen Zivilgesellschaft ist keine solidarische Gesellschaft zu machen und ohne Solidarität und Gerechtigkeit gibt es keine prosperierende Wirtschaft mit guter Arbeit und Wohlstand. Diese Erkenntnis als Kraft für die Zukunft nutzen, ist die Forderung der Arbeiterwohlfahrt zum 1. Mai“, erklärt AWO-Präsident Wilhelm Schmidt.

„Wir müssen die Strukturen des Sozialstaats auf die Zukunft ausrichten und uns vor allem an diesem 1. Mai vergegenwärtigen, welche Arbeitskräfte das Rückgrat der Gesellschaft sind: Wer das tut, der erkennt an, dass es vor allem die Menschen sind, die Sorge für andere tragen. Es sind die, die jetzt besonders auf ältere Menschen in Seniorenheimen Acht geben, die auf die Kleinsten in der Gesellschaft in Notbetreuungseinrichtungen aufpassen oder in anderen sozialen Einrichtungen trotz allem Menschen nahe sind. Diese Nähe ist in Zeiten der Corona-Pandemie auch eine Gefahr für sie persönlich – und dennoch nehmen sie sie auf sich.

Soziale Arbeit ist zutiefst systemrelevant. Die Verantwortung, die die Menschen in sozialen Berufen krisenunabhängig tragen, aber die jetzt noch sichtbarer ist, steht in keinem Verhältnis zu den Löhnen und der Anerkennung, die ihnen zuteilwerden. Deswegen fordern wir als AWO: Die Anerkennung muss sich auf dem Konto der Arbeiter*innen in den sozialen Berufen widerspiegeln.

Alles andere sind Sonntagsreden und helfen der Gesellschaft nicht über den Tag hinaus. Deshalb kämpfen wir auch für angemessene und verbindliche Tarife in der Pflege. Die gesetzlichen Grundlagen sind da, jetzt müssen wir alle handeln und das fordern wir an diesem 1. Mai. Die Lohnerhöhungen dürfen jedoch nicht zu Lasten der Pflegenden oder ihrer Angehörigen gehen. Zusätzliche Personalkosten müssen vollständig finanziert, Eigenanteile dürfen nicht erhöht werden. Dieser 1. Mai 2020 in der Corona-Krise muss denen gelten, die derzeit für uns alles geben und die nach der Krise mehr haben müssen als es vorher der Fall war. Dafür streiten wir als Arbeiterwohlfahrt."

Hinweis der AWO Ruhr-Lippe-Ems:
Zum ersten Mal seit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes 1949 wird es 2020 keine Demos und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen zum Tag der Arbeit am 1. Mai geben. Denn in Zeiten von Corona heißt Solidarität: mit Anstand Abstand halten. Und trotzdem stehen wir am Tag der Arbeit 2020 zusammen - digital und in den sozialen Netzwerken. Der DGB macht ab 11 Uhr eine Live-Sendung. 

DGB-Livestream: Solidarisch ist man nicht alleine! 1. Mai 2020 - Tag der Arbeit

Weitere Nachrichten

Meldung vom 31.03.2024
Auch zu Ostern ist viel los in der Startbahn Lünen. Bereits in den vergangenen Tagen wurde fleißig geplant und organisiert, damit alles für den Osterbrunch am Gründonnerstag steht. Da die Startbahn an den Feiertagen geschlossen ist, wird das gemeinsame Osterfest einfach etwas vorgelegt. In den letzten Tagen wurden dazu bereits erste Vorbereitungen getroffen. Innerhalb der kreativ Angebote wurde verschiedene Deko selber hergestellt und das Haus wurde geschmückt. Nach dem Großeinkauf wurde fleißig gebacken und ein Osterstrauß aufgestellt.weiterlesen
Meldung vom 23.03.2024
Die Neugründung des OV-Werne liegt noch nicht allzu lange zurück. Die jetzt stattgefundene Auftaktveranstaltung war ein voller Erfolg. Der Ortsvereins-Vorstand freute sich über den Besuch von Nachbarn und Mitgliedern beim Kaffeetrinken in der Begegnungsstätte. Zwischen zahlreichen guten und interessanten Gesprächen wurde bereits fleißig weitergeplant. Am 26.4. will man sich wieder zusammenfinden. Zu Beginn der Veranstaltung zeigte der Ortsverein die klare Position zum Thema Gegen Rechts und für die Demokratie. weiterlesen
Meldung vom 21.03.2024
Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus hat auch unser Kreisverband Warendorf sich aktiv mit Aktionen gegen Rassismus und Ausgrenzung jeglicher Art positioniert. Mit der Kampagne "Wir stellen uns quer" möchte der Kreisverband ein deutliches Zeichen gegen den immer stärker werdenden Rassismus setzten. Wie weit dieser in Deutschland vorangeschritten ist, zeigte ein Treffen von Unternehmern, Funktionären der AFD, der Identitären Bewegung und Mitgliedern der Werteunion im Januar, wo über die Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland diskutiert wurde.weiterlesen
Meldung vom 21.03.2024
Rund 40 verschiedene Nationalitäten sind bei uns beschäftigt. Grund genug, die Internationalen Wochen gegen Rassismus auch in diesem Jahr wieder zu nutzen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. So haben unsere Einrichtungen aus den Bereichen Kindertagesbetreuung, Jugend- und Familienhilfe und Gesundheit und Teilhabe mit vielfältigen Aktionen deutlich gemacht: Wir sind bunt und das ist gut so!weiterlesen
Meldung vom 20.03.2024
Die Wochen gegen Rassismus sind im vollen Gange. Auch unsere Migrationsdienste im Kreis Unna beteiligen sich mit den unterschiedlichsten Aktionen, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. So zu letzt auch mit einer Informationsveranstaltung zum Thema "Rassismus auf dem Arbeitsmarkt", die sie in Kooperation mit der Stadtbibliothek Bergkamen und der Wegweiser Beratungsstelle Dortmund/Hamm/Kreis Unna von Multikulturelles Forum e.V. eine durchgeführt haben.weiterlesen
Meldung vom 16.03.2024
Auf der Ehrenamtsbörse der Stadt Unna kamen zahlreiche Interessierte zusammen. Auch wir waren dort vertreten, um für das ehrenamtliche Engagement in unserem Verband zu werben. Ob als Lese-Oma/Opa in den Kitas und Offenen Ganztagsschulen oder als Begleiter*in für Ausflüge. Ehrenamtliches Engagement bleibt für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ein wichtiger Bestandteil. Und dafür werben wir, eben auch auf der Ehrenamtsbörse. weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
Ahlen. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus machte unser Boot aus der Kampagne "100 Boote - 100 Millionen Menschen" Halt in Ahlen. Auf dem Marienplatz kamen die Kolleg*innen unserer Migrationsdienste mit Ahlener Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch über Flucht und Vertreibung. weiterlesen
Meldung vom 13.03.2024
Im Rahmen ihres Besuchs der Stadt Unna hat die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung Flucht und Integration auch Halt in unseren Kitas Rasselbande und Stadthalle-Wirbelwind gemacht. Dabei hatte sie Zeit mitgebracht, um sich mit den Anwesenden über die Situation in den Einrichtungen auszutauschen. Im Fokus standen dabei, neben der Fachkräftesituation und den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Kindertagesbetreuung, auch die Sanierungsbedarfe vieler Einrichtungen.weiterlesen
Meldung vom 12.03.2024
Gleich zu Beginn der AWO Wochen gegen Rassismus haben unsere Migrationsdienste in Bergkaen eine Infoveranstaltung zum Thema Alltagsrassismus durchgeführt. Die Veranstaltung fand im Rahmen eines Interkulutruellen Frühstücks in der Gerhard-Hauptmann grundschule in Bergkamen statt. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erleben Rassismus und Diskriminierung oft schon im Alltag bsplw. bei der Wohnungs- und Arbeitssuche oder im öffentlichen Leben.weiterlesen
Meldung vom 08.03.2024
Für unsere Geschäftsführung ist es ein Zeichen der Solidarität am Weltfrauentag Blumen an unsere weiblichen Kolleginnen zu verteilen. Und die Freude darüber war groß. Leider ist die Gleichstellung von Frauen und Männern in vielen Lebensbereichen noch immer nicht konsequent umgesetzt. Zum Nachteil der Frauen. Bereits am Mittwoch hat der Equal Pay Day auf die noch immer bestehenden Verdienstunterschiede von Männern und Frauen aufmerksam gemacht.weiterlesen