Kreis Unna / Kreis Warendorf / Hamm. Im AWO-Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems (RLE) ist ein neues Veranstaltungsformat eingeführt worden: Bei der Leitungskonferenz kamen erstmals alle Führungskräfte aus den Kreisen Warendorf und Unna sowie aus der Stadt Hamm zu einer gemeinsamen Besprechung im Katharinenhof in Unna zusammen. Einige der Anwesenden kannten sich bislang kaum, andere nur vom Telefon oder waren sich höchstens in Online-Besprechungen begegnet. Auf die Fusion im Jahr 2019 war relativ zeitnah die Pandemie gefolgt, so dass Präsenzveranstaltungen nicht stattfinden konnten. Umso gespannter waren die rund 40 Teilnehmenden auf den persönlichen Austausch.
Zu Beginn der Veranstaltung gefragt, was sie sich von diesem Tag versprächen, nannten die meisten Stichpunkte wie Vernetzung, Austausch und Kennenlernen. Wolfram Kuschke, Vorsitzender des AWO-UB RLE, begrüßte die Gäste und führte in den thematischen Schwerpunkt des Tages ein: Führung sei nicht „igittigitt“, sondern vielmehr die Basis für erfolgreiche Teamarbeit innerhalb eines Unternehmens, so der Politiker, der in seiner Laufbahn etliche Führungspositionen ausgefüllt hat. Im Falle der AWO und besonders nach der Fusion müsse dabei auf das ausgeglichene Zusammenwirken als Verband der Ehrenamtlichen, als Sozial-Verband und als soziales Unternehmen geachtet werden. „Die richtige Balance zu finden, ist nicht ganz einfach, aber es kann Spaß machen“, so Kuschke augenzwinkernd.
Geschäftsführer Rainer Goepfert machte in seiner Begrüßung deutlich, dass es gerade in sehr bewegten Zeiten wie den aktuellen auf klar formulierte Leitbilder und Ziele sowie eine zielführende Strategie ankomme. „Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, uns hier in der Region als beste Arbeitgeberin zu positionieren“, betonte Goepfert. Als leistungsfähige, innovative und anerkannte soziale Dienstleisterin könne die AWO nur bestehen wenn Weiterentwicklung als ein dynamischer Prozess begriffen werde, in dem es stets Verbesserungspotenzial gebe. Nachdem die AWO RLE für 2021 insgesamt 22 ehrgeizige Ziele benannt hatte, von denen nicht alle umgesetzt werden konnten, sind es in 2022 nun realistische 15.
Unter dem Titel „Führung ist eine Dienstleistung für Mitarbeiter*innen“ startete später Gast-Referentin Daniela Köfler in ihren Impulsvortrag. Frei nach Paul Watzlawick stellte sie die These auf „Man kann nicht nicht führen“ und lud die Anwesenden zu Gedankenspielen, Meinungsumfragen und praktischen Übungen zum Thema ein, bevor es schließlich ins World Café ging: Drei Gruppen diskutierten unter Anleitung von Michael Hof, Maike Franke und Svenja Enkelmann, welche Veränderungsprozesse angestoßen werden sollten. Die Ergebnisse werden nun dokumentiert und sollen zeitnah in Handlungsaufträge umgewandelt werden.
Bei einem gemeinsamen Essen wurden die neu geknüpften, fachbereichsübergreifende Kontakte vertieft. Weitere Veranstaltungen dieser Art sollen folgen. AWO-Geschäftsführer Rainer Goepfert bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei allen Beteiligten für ihr Engagement. Die Veranstaltung verhelfe der Geschäftsführung zu mehr „Bodenhaftung“ durch das soeben gezeichnete Stimmungsbild und zeige, ob bisherige Einschätzungen von Situationen und Sachverhalten richtig seien.