Familien und Schulen werden gestärkt

02.09.2021

Die Vertreter*innen der Stadt Hamm, der Schulen, der Offenen Ganztagsschulen und ihrer Träger vor der Gutenbergschule (Foto: Stadt Hamm).

Familien und Schulen werden gestärkt

Neues AWO-Familiengrundschulzentrum in Hamm: Bildungs-, Beratungs- und Begegnungsangebote aus einer Hand

Hamm. - Die Stadt Hamm errichtet zwei Familiengrundschulzentren (FGZ) an der Gutenbergschule und an der Ludgerischule. Die Bezirksregierung Arnsberg hat den entsprechenden Förderantrag für das gemeinsame Projekt mit den Schulen und den Trägern des offenen Ganztags an beiden Schulen bewilligt. Im Rahmen des Projekts werden niedrigschwellige Anlauf- und Beratungsstrukturen in den beiden Grundschulen aufgebaut. Auch werden die beiden Schulen als Begegnungs- und Bildungseinrichtungen und Lernorte für die Menschen im Quartier auf- und ausgebaut werden. Sie sind Teil eines Projekts des NRW-Schulministeriums mit insgesamt 20 Familiengrundschulzentren im Ruhrgebiet.

„Wir freuen uns sehr, dass das Land grünes Licht für zwei Familiengrundschulzentren in Hamm gegeben hat. Dieses Projekt gibt uns gemeinsam mit den Schulen und OGS-Trägern die große Chance, Schulen als Bildungs- und Begegnungsorte weiter zu stärken. Davon profitieren die Schulen, Familien und die gesamten Quartiere“, betont Oberbürgermeister Marc Herter. Über ein Familienzentrum an Grundschulen können Beratungs- und Unterstützungsleistungen der Jugendhilfe und anderer Dienste, etwa aus dem Gesundheitsbereich, niedrigschwellig gestaltet werden. Erfahrungen aus bestehenden sozialräumlichen Projekten fließen in den Aufbau der Zentren an der Gutenbergschule und der Ludgerischule mit ein. „Die Familiengrundschulzentren knüpfen nahtlos an die Familienzentren in Kindertageseinrichtungen an, die wir erfolgreich in Hamm etabliert haben. Ich bin mir sicher, dass dieses Projekt ein ebenso großer Erfolg werden wird“, unterstreicht Familiendezernentin Dr. Britta Obszerninks.

Gute Bildung

Die Auswahl der beiden Grundschulen ist im Einvernehmen mit der zuständigen Unteren Schulaufsicht bei der Bezirksregierung Arnsberg sowie den Schulleitungen und den Trägern des offenen Ganztags erfolgt. Trägerin der OGS an der Gutenbergschule ist die AWO Ruhr-Lippe-Ems, an der Ludgerischule ist es das Friedrich-Wilhelm-Stift. AWO-Geschäftsführer Rainer Goepfert gratuliert der Stadt und den Schulen und dankt für das Vertrauen, das Familiengrundschulzentrum gemeinsam zu betreiben. Er bekräftigt: „Uns liegt gute frühe Bildung sehr am Herzen.“ Goepfert bestätigt die Einschätzung von Britta Obszerninks: „Mit den Erfahrungen aus den Familienzentren in unseren Kindertageseinrichtungen sind wir für das Familiengrundschulzentrum sehr gut aufgestellt.“

Anna von Lehmden, Fachbereichsleitung OGS der AWO Ruhr-Lippe-Ems, erläutert: „In unserem Familiengrundschulzentrum können wir den Eltern jetzt alle Angebote unter einem Dach anbieten: zum Beispiel Beratung, Elternkurse und voraussichtlich auch Sprachkurse und mehr. Unseren Schwerpunkt legen wir in diesem Schuljahr zunächst auf die Vernetzung der Familien mit der Schule und Kooperationspartnern wie Beratungsstellen im Umfeld. Wir freuen uns besonders, weil wir gleichzeitig OGS-Träger an der Gutenbergeschule sind.“ Julia Kemper leitet nun neben dem Offenen Ganztag auch das FGZ. Die AWO Ruhr-Lippe-Ems, ihre Tochtergesellschaft Bildung+Lernen gGmbH eingeschlossen, betreibt insgesamt 33 Offene Ganztagsschulen.

INFO: Familiengrundschulzentren

Das Landesschulministerium hat eine Richtlinie zur Förderung von Familiengrundschulzentren im Ruhrgebiert herausgegeben, womit das Land die Errichtung von 20 Familienzentren an Grundschulen in sozial schwieriger Lage im Ruhrgebiet fördert. Neben der Förderung von Personalausgaben sowie Ausgaben für die Durchführung von konkreten Angeboten erhalten die Familiengrundschulzentren weitere Unterstützungsangebote wie Netzwerktreffen, einen intrakommunalen Austausch und Monitoring. Für das Jahr 2021 wurde eine Förderung in Höhe von mehr als 40.000 Euro bewilligt, die zunächst bis Ende 2021 gilt. Eine Verlängerung im Rahmen der mittelfristigen Etablierung des Projekts als Schulentwicklungsprozess wird angestrebt.