Bundesweiter Aktionstag der Migrationsberatungsstellen

15.09.2022

Bild (AWO RLE): Sabra Khatal (AWO, JMD Bergkamen), Wolfram Kuschke (Vorsitzender AWO RLE), Sonay Özel (AWO, MBE Bergkamen), MdB Oliver Kaczmarek (SPD), Karin Schäfer (Vorstand AWO RLE), Anke Peters (AWO, Leitung Migrationsdienste), Anna Kuferstein (AWO, MBE Lünen)

 

AWO RLE mach auf die drohenden Mittelkürzungen des Bundes aufmerksam

 

Der diesjährige bundesweite Aktionstag der Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer (MBE) und dem Jugendmigrationsdienst (JMD) hat vor dem Hintergrund der drohenden Mittelkürzungen in der MBE am Mittwoch, den 14.09.22 stattgefunden.

Die MBE ist ein langjähriges anerkanntes und zuverlässiges Beratungs- und Integrationsangebot des Bundes für Zugewanderte über 27 Jahre. Der JMD für Zugewanderte von 12 bis 27 Jahren. Das speziell auf Neuzugewanderte zugeschnittene Beratungsangebot steht vor allem innerhalb der ersten drei Jahre nach der Ankunft kostenlos und auf freiwilliger Basis allen neu Eingewanderten und Geflüchteten nach ihrer Anerkennung, genauso wie Asylsuchenden und Geduldeten mit sog. „guter Bleibeperspektive“ zur Verfügung. Es zielt darauf ab, diesen Personenkreis bei der sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Die Befähigung zum selbständigen Handeln in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens ist dabei ein wichtiges Ziel. Die Beratung und die Begleitung der Eingewanderten erfolgt in der Regel vor, während und nach dem Integrationskurs auf der Grundlage des Zuwanderungsgesetzes; die Bewilligungsbehörde ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Im Kreis Unna wird die MBE durch die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrt bereitgestellt.

Die MBE und der JMD sind ein wichtiger Bestandteil der Anerkennungs- und Willkommenskultur, der wesentlich zur Förderung des sozialen Friedens im örtlichen Gemeinwesen beiträgt. Neben der Beratung werden niedrigschwellige Integrationsmaßnahmen, wie bspw. Workshops und Gruppenangebote durchgeführt, die den Ratsuchenden auf Dauer ein selbstbestimmtes und eigenständiges Handeln in unserer Gesellschaft ermöglichen. Auch in Pandemie-Zeiten, in denen die Erreichbarkeit der Ämter und Behörden eingeschränkt wurde, haben sich die MBE und er JMD als konstantes und zuverlässiges Angebot für alle Ratsuchenden erwiesen.

Trotz der anhaltend hohen Nachfrage (im Jahr 2021 wurden insgesamt 280.000 Beratungsfälle gezählt) und des aufgrund der aktuellen Lage erwarteten steigenden Beratungsbedarfs sind im Haushaltsentwurf 2023 der Bundesregierung deutliche Mittelkürzungen vorgesehen.

Um auf die Relevanz des Angebotes aufmerksam zu machen, informierten die Migrationsberatungsdienste MBE und JMD der Arbeiterwohlfahrt Ruhr-Lippe-Ems am Mittwoch interessierte Bürger*innen zeitversetzt an den drei Standorten in Bergkamen, Hamm und Ahlen.

Die Mitarbeiterin der MBE der AWO in Bergkamen, Frau Özel erklärt: „Eine Mittelkürzung wird zu einem drastischen Abbau der dringend notwendigen Beratungskapazitäten führen und dem Beratungsbedarf, der von sozialrechtlichen und aufenthaltsrechtlichen Fragen bis hin zur Einbürgerung reicht, nicht mehr qualitativ begegnen können“. „Die MBE und der JMD bieten Hilfe bei der Integration, die ankommt. Die Zielgruppen sind in den letzten Jahren noch umfangreicher, die Fragen der Ratsuchenden vielfältiger und komplexer geworden. Logischerweise müsste die finanzielle Förderung zu – statt abnehmen.“ ergänzt Sabra Khatal vom JMD der AWO.

Die Einrichtungsleitung der Migrationsdienste, Anke Peters betont den wertvollen Beitrag, den die MBE zum Gelingen von Integrationsprozessen und des gesellschaftlichen Zusammenhalts leistet und warnt vor Einsparplänen an der falschen Stelle: „Ziel der MBE ist es, die Abhängigkeit der Neuzugewanderten von staatlichen Transferleistungen auf ein notwendiges Maß zu beschränken und dadurch die Systeme der sozialen Sicherung zu entlasten. Es ist unverantwortlich, wenn der Staat sich einerseits zu Zuwanderung und Vielfalt bekennt und andererseits an einer bewährten Säule der Integrationsarbeit rüttelt. Gerade in der aktuellen, von Unsicherheit geprägten Gesamtlage, sollten Verlässlichkeit und Kontinuität der Angebote Vorrang haben. Zudem ist die MBE der zivilgesellschaftliche Partner vor Ort, um die Ziele der Fachkräfteeinwanderung und eines „Spurwechsels“ zu erreichen."

In der Hammer Innenstadt wurde das Thema "Migration als Chance" in einer gemeinsam mit dem DRK organisierten Podiumsdiskussion beleuchtet. Kartsen Weymann, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Soziales sprach sich dabei ebenso gegen die geplanten Mittelkürzungen aus wie der Vorsitzende der SPD in Hamm, Stefan Heitkämper. Diese Streichungen würden ein gut funktionierendes System substantiell gefährden in einer Zeit, in der u.a. bedingt durch den Krieg in der Ukraine die Anzahl der Geflüchteten in Deutschland auf einem hohen Niveau ist.

Auch in Ahlen, wo man am Mittwoch gemeinsam mit dem Caritasverband für die Migrationsdienste einstand, herrschte Einigkeit über die Absurdität der Mittelkürzungen. Fachdienstleiterin Eva Grams fasste hier zusammen: "Es ist unverantwortlich, wenn der Staat sich einerseits zur Zuwanderung und Vielfalt bekennt und andererseits an einer bewährten Säule der Integrationsarbeit rüttelt. In der aktuellen, von Unsicherheit geprägten Gesamtlage sollten Verlässlichkeit und Kontinuität der Angebote Vorrang haben.

 

Weitere Nachrichten

Meldung vom 18.04.2024
Bei Kaffee und Kuchen wurden die Angehörigen von der Einrichtungsleitung Carmen Conrad, ihrer Stellvertretung Sabrina Gnad und dem Fachbereichsleiter Norbert Piening über alle Neuerungen rund um das Thema Tagespflege informiert. Der Gesprächskreis bot außerdem die Möglichkeit des Austauschs untereinander. Auch war Raum für Fragen, was alle Beteiligten gerne annahmen.  weiterlesen
Meldung vom 16.04.2024
In Kooperation mit der Stadt Lünen sind wir für die dortige Organisation der Kindertagespflege zuständig. Deutschlandweit feiert die Kindertagespflege in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Das haben die Lüner Kindertagespflegen zum Anlass genommen und sich an der deutschlandweiten Aktionswoche beteiligt. Zum Auftakt kamen rund 10 Tagespflegepersonen mit ihren Schützlingen vorbei und sorgten im Lüner Rathaus durch ihren Singkrei bereits am Morgen für gute Laune denn viele Lüner*innen lauschten dem kleinen Konzert aufmerksam. Weitere Aktionen in dieser Woche folgen. weiterlesen
Meldung vom 16.04.2024
Ganz persönliche Geschichten bei der Ausstellung der Migrationsdienste in Bergkamen bewegten die Teilnehmer Bergkamen. "Lasst uns Menschen sein!" bat der Vorsitzende des AWO Unterbezirks Ruhr-Lippe-Ems Oliver Kaczmarek bei seinen Grußworten. Damit nahm er ungeahnt schon viel vorweg, was bei der anschließenden Veranstaltung zur Aktion "100 Boote - 100 Millionen Menschen" Thema war. weiterlesen
Meldung vom 15.04.2024
Es gibt einen Grund zum feiern. Die Kindertagespflege feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Das wird in Lünen eine ganze Woche lang mit verschiedenen Aktionen gefeiert. Was ist eine Kindertagespflege überhaupt und was machen Kindertagespflegepersonen?weiterlesen
Meldung vom 14.04.2024
Gemeinsam haben die Gäste und Bewohner*innen der Tagespflege Lünen und der Seniorengemeinschaft Lünen die Terrasse bereit für den Frühling gemacht. Alle Beteiligten waren mit viel Freude und Sorgfalt am Werk. Jetzt kann der Frühling endlich kommen. weiterlesen
Meldung vom 12.04.2024
Der Ortsvereins-Vorstand informierte sich über den Sachstand bei der Durchführung von Sprachkursen für Migrant*innen bei der Volkshochschule. Auf Einladung kam die stellvertretende Leitung Frau Russ in die AWO-Begegnungsstätte. Frau Russ berichtete über die augenblickliche Situation. Schwerpunkt war das Durchführen von Vorbereitungskursen. Es fand eine informative Diskussion statt. Der Ortsvereinsvorsitzende bot die Räumlichkeiten der AWO für Vormittagskurse an. Voraussichtlich wird die VHS das Angebot ab September nutzen. weiterlesen
Meldung vom 01.04.2024
Das traditionelle Ostereiersuchen im Kurpark in Unna war auch in diesem Jahr wieder gut besucht. Wie in den vergangenen Jahren auch, wurden wieder für jedes Kind drei Eier versteckt. Trotz des schlechten Wetters kamen viele Familien zu diesem traditionellen Fest zusammen. Neben der Suche gab es hier auch die Möglichkeit des Austauschs mit allen Beteiligten. Auch unser Vorsitzender Oliver Kaczmarek ließ es sich nicht nehmen, bei diesem "Osterhighlight" vorbeizuschauen. Und natürlich durfte auch der Osterhase bzw. die Osterhäsin nicht fehlen. weiterlesen
Meldung vom 31.03.2024
Auch zu Ostern ist viel los in der Startbahn Lünen. Bereits in den vergangenen Tagen wurde fleißig geplant und organisiert, damit alles für den Osterbrunch am Gründonnerstag steht. Da die Startbahn an den Feiertagen geschlossen ist, wird das gemeinsame Osterfest einfach etwas vorgelegt. In den letzten Tagen wurden dazu bereits erste Vorbereitungen getroffen. Innerhalb der kreativ Angebote wurde verschiedene Deko selber hergestellt und das Haus wurde geschmückt. Nach dem Großeinkauf wurde fleißig gebacken und ein Osterstrauß aufgestellt.weiterlesen
Meldung vom 23.03.2024
Die Neugründung des OV-Werne liegt noch nicht allzu lange zurück. Die jetzt stattgefundene Auftaktveranstaltung war ein voller Erfolg. Der Ortsvereins-Vorstand freute sich über den Besuch von Nachbarn und Mitgliedern beim Kaffeetrinken in der Begegnungsstätte. Zwischen zahlreichen guten und interessanten Gesprächen wurde bereits fleißig weitergeplant. Am 26.4. will man sich wieder zusammenfinden. Zu Beginn der Veranstaltung zeigte der Ortsverein die klare Position zum Thema Gegen Rechts und für die Demokratie. weiterlesen
Meldung vom 21.03.2024
Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus hat auch unser Kreisverband Warendorf sich aktiv mit Aktionen gegen Rassismus und Ausgrenzung jeglicher Art positioniert. Mit der Kampagne "Wir stellen uns quer" möchte der Kreisverband ein deutliches Zeichen gegen den immer stärker werdenden Rassismus setzten. Wie weit dieser in Deutschland vorangeschritten ist, zeigte ein Treffen von Unternehmern, Funktionären der AFD, der Identitären Bewegung und Mitgliedern der Werteunion im Januar, wo über die Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland diskutiert wurde.weiterlesen